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Die Daten-Sammelwut der Suchmaschinen

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Die Daten-Sammelwut der Suchmaschinen

Millionen Deutsche nutzen das Internet und die damit verbundenen Suchmaschinen für ihre Zwecke. Jeder gibt dabei ungewollt viele persönliche Daten und Interessen von sich preis, die für Suchmaschinenbetreiber wahre Goldgruben sind. Im World Wide Web bleibt nichts verborgen, der Mensch, ein transparentes Objekt einer großen Maschinerie. Seine Daten werden gefiltert, ausgewertet und in einem Persönlichkeitsprofil mit Kauf- und Interessenverhalten festgehalten. Eine ausgeklügelte Marketingstrategie ist das A und O – wo kann Werbung besser platziert werden als im Internet?

Der gläserne Mensch

Vor ein paar Jahren surften Sie vielleicht noch ahnungslos durch das Netz, vertrauten Suchmaschinen wie Google & Co. und hofften auf hilfreiche Ergebnisse. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass Yahoo oder Google die Benutzerdaten sammeln. Gibt der User etwas in der Suchfeldmaske ein, wird dieses mit seiner IP Adresse in Verbindung gebracht und abgespeichert. Mit den gesammelten Daten wird ein Nutzerprofil erstellt. Füllen Sie beispielsweise ein Formular im Internet aus, können diese Angaben ganz leicht ihrer IP Adresse zugeordnet werden. So wird jeder Ihrer Schritte im Netz verfolgt. Datenschützern geht das zu weit, sie verlangen mehr persönliche Sicherheit. Sie werfen den Suchmaschinenkonzernen vor, dass sie sich an den privaten Daten nur bereichern wollen. Mit Erfolg: Am 07. April 2008 trat eine Regelung der EU in Kraft die besagt, dass die persönlichen Daten nicht mehr ohne Zeitlimit gespeichert werden dürfen. Bislang hält sich jedoch nur die niederländische Suchmaschine Ixquick an die EU Richtlinien.

Eine echte Alternative zu den bisherigen Suchmaschinen – Ixquick

Die niederländische Suchmaschine hebt sich damit klar von den großen Konkurrenten Google ab. Dafür wurde Sie sogar mit dem “European Privacy Seal” Preis 2008 ausgezeichnet. Im Gegensatz zu ihrer Konkurrenz speichert Ixquick Userdaten maximal 48 Stunden. Bei der Benutzung von dem niederländischen Konzern sucht der Anwender in 15 internationalen und lokalen Suchmaschinen gleichzeitig, er versichert aber, keine Daten mit der Konkurrenz auszutauschen. Neben der üblichen Suche und Bilderanzeige bietet die Suchmaschine zusätzlich noch eine Adress- und Videosuche an. Suchmaschinen wie Google halten den Zeitpunkt des Zugriffs, die IP Adresse, aufgerufene Webseiten und die Suchbegriffe fest. Zwar beteuern die Anbieter, dies geschehe nur aus reinen Sicherheitsgründen, doch es ist bei weitem kein Geheimnis mehr, dass die Daten in großem Umfang für geschäftliche Zwecke ausgewertet und verwendet werden. Die Suchmaschinenkonzerne verschweigen einiges, auch dass sie mit dem Geheimdiensten und Regierungsbehörden zusammenarbeiten und auf deren Verlangen gespeicherte Nutzerdaten rausgeben. Yahoo hatte im Juli 2011 nun verkündet, Suchprotokolle und Personendaten statt der bisher 90 Tagen, ganze 18 Monate zu nutzen. Eine Sprecherin des deutschen Zweiges begründete dies damit, dass sie von der Umstellung aller Märkte weltweit betroffen wären und damit auch die Internet User. In den vergangen Jahren habe sich das Internet und welche Angebote Benutzer wünschen radikal verändert, heißt es offiziell weiter.

Misstrauen Sie der Werbung und lassen Sie sich nicht von ihr beeinflussen

Seien Sie beim Surfen im Netz auf der Hut und behalten Sie immer im Hinterkopf, dass Sie ein transparenter “Kunde” sind. Wundern Sie sich nicht, wenn Sie auf Sie zugeschnittene Werbemaßnahmen erhalten. Durch die Auswertung Ihrer Daten fließen die Ergebnisse direkt in neue Werbe- und Marketingkampagnen. Das Wold Wide Web: Ein Segen und Fluch zugleich.

Photo: Toby Lord – Fotolia.com

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